News lesen

Bericht von den UnitedWorldGames 2017

26.06.2017

Hier gibts die Eindrücke von unserem diesjährigen Ausflug zu den UnitedWorldGames. Viel Spaß beim Lesen!

 

Tag1: Los ging’s mit unserem Abenteuer UnitedWorldGames (UWG) 2017! Dieses Jahr bestand unsere Gruppe nach zwei kurzfristigen verletzungsbedingten Absagen aus unseren 9 Sportlern Lasse, Emanuel, Noah, Marvin, Justin, Lea, Lena, Anna und Ina, sowie uns zwei Betreuern Andi und Billy. Die Planungen und Organisation über die letzten Monate mit Infoveranstaltung, Rundmails, Sponsorensuche, Hotelbuchung, Anreiseorganisation, unzähligen Telefonaten und Whatsapp Nachrichten war abgeschlossen und wir trafen uns am Bahnhof Ravensburg pünktlich zur Abfahrt nach Österreich.

Für manche unserer jüngsten Teilnehmer war es die erste Reise ohne Eltern und  so waren alle schon extrem gespannt, was uns so alles erwarten würde in den nächsten vier Tagen. Dass die Jugendlichen schulfrei bekamen war ja schon mal ein guter Anfang. Nach einmal Umsteigen in Ulm konnten wir es uns im Zug richtig bequem machen, da er dann direkt bis Klagenfurt durchfuhr. Unsere Gruppe besetzte dann auch gleich 2 Abteile und schon bald war die Stimmung richtig gut und unsere TCW-ler konnten sich schon besser kennenlernen.

Entspannte Stimmung im Zug

Woran merkt man, dass man in einer Gruppe mit Jugendlichen der Betreuer ist? Man ist immer derjenige, mit dem deutlich ältesten Handymodell. Unsere Teilnehmer spielten natürlich die unvermeidlichen Handyspiele im Zug. Sie können die Telefone mit einem Finger definitiv schneller bedienen als ich mit zwei Händen, aber man muss ja auch nicht alles können. Wir haben aber auch pädagogisch wertvolle Sachen gespielt wie Fußball im Gang und haben dann noch beim Stadt-Land-Fluss wichtige Fragen des Lebens geklärt wie: ist Mäusejäger ein Beruf (eher nicht), wachsen Erdbeeren wirklich am Erbeerbusch (eher selten) und weitere elementar wichtige Dinge. Alles lief also perfekt…naja fast alles, die Klimaanlage in unserem Waggon leider nicht. Wir hatten dann bald 31 Grad in unseren Abteilen und konnten uns schon an das südländische Klima in Kärnten gewöhnen. Erst nach knapp 5 Stunden hatte die Zugbegleiterin ein Einsehen, verfrachtete uns in einen anderen Waggon und dazu gabs noch ein Gratisgetränk als Entschuldigung. Trotz Hitze kamen wir bestens gelaunt in Klagenfurt an und fuhren mit dem Shuttlebus erst mal ins Stadion, um dort beim offiziellen Empfang alles Organisatorische zu erledigen. Hier bekamen wir die Spieler- bzw. Coachpässe, Cateringgutscheine, Shuttlefahrpläne und die Spielpläne fürs Turnier. Bei ca. 9.500 Sportlern, die dieses Jahr bei den UWG dabei waren, ist die Organisation sicher eine immense Herausforderung und es lief wirklich alles super, großen Respekt vor dem Orgateam! Für uns ging es dann ins Hotel, das zentral in der Innenstadt lag, und wir regelten die Zimmeraufteilung: Unsere 5 Jungs bekamen das Fünferzimmer und die Mädels waren jeweils zu zweit untergebracht. Wir nutzten den ersten Abend dann noch, um beim amerikanischen Burgerladen um die Ecke noch etwas zu Essen. Da der Laden auch noch Billardtische und Tischfußball zu bieten hatte, erwies sich die Wahl als optimal fürs Teambuildung unserer Gruppe und alle waren noch eine ganze Weile beschäftigt bevor wir dann ins Hotel zurückgingen.

Abendprogramm

Tag2: Nach der gestrigen Hitzeerfahrung im Zug und der Wettervorhersage, die wieder über 30 Grad verhieß, war der Plan für den Vormittag schnell gefasst: ab in den Wörthersee! Also gleich Bade- und Tennissachen eingepackt und in den Shuttlebus zum Strandbad (hat auch fast perfekt geklappt. Dass einmal Tennisschuhe und zweimal Socken vergessen wurden, wird hier jetzt nicht erwähnt). Schon der gigantische Eingangsbereich zeigte, dass das hier ein etwas größeres Bad als gewohnt ist.

 

Unser Gruppe im Strandbad

Dazu das Alpenpanorama, was will man da mehr! Für uns als UWG Teilnehmer war der Eintritt sogar kostenlos. Im Wasser verausgabten wir uns gleich mal wie sich das für echte TCW-Sportler gehört beim Schwimmen, Springen und gemeinsamen Planschen. Natürlich waren auch andere UWG-Sportler da und wir kamen gleich ins Gespräch. Schon typisch uwg-mäßig eingestellt unterhielten wir uns auf Englisch bis wir dann irgendwann festgestellt haben, dass es österreichische Volleyballerinnen waren und es eigentlich auch auf Deutsch geht. Allzu lang hatten wir aber nicht Zeit, da wir dann los mussten, um rechtzeitig zu den Wettbewerben an der Tennisanlage zu sein, die direkt neben dem riesigen Stadion liegt. Zuvor gabs noch eine kleine Stärkung an den unzähligen Essensständen, wo internationale Küche angeboten wurde, von italienischer Pizza und Pasta über österreichischen Kaiserschmarrn, bis zu orientalischen Köstlichkeiten. Die Tenniswettkämpfe werden bei den UWG als Teamwettbewerbe ausgetragen in gemischten 4er Mannschaften. Unsere TCW-ler waren mit einem U14 Team dabei sowie auf zwei U12/13 Teams verteilt. Für eines unserer Teams haben wir noch vor Ort spontan Kassi adoptiert, eine 12-Jährige Deutsch-Amerikanerin, die eigentlich nur zum Zuschauen bei ihrer Schwester im Basketball vor Ort war und gefragt hatte, ob sie doch noch mitmachen kann.

Noah und Kassi gegen zwei Italiener

Neben uns waren dieses Jahr im Tennis noch Sportler aus Österreich, Italien, Brasilien, der Türkei und Griechenland dabei. Ich habe auch ein paar alte Bekannte vom letzten Jahr getroffen. Neben der Turnierleitung habe ich auch Silvio wieder getroffen, den brasilianischen Coach, mit dem ich auch im Vorfeld des Turniers immer wieder Kontakt hatte. Er betreut neben den Tennisspielern auch ein brasilianisches Handballteam bei den UWG und hatte daher gut zu tun. Er hat mich auch gleich nochmal gefragt, wann ich ihn denn nun endlich mal mit einem Tennisteam in Brasilien besuchen komme (gar keine schlechte Idee und vielleicht auch mal ein spannendes TCW-Projekt). Auch die Italiener kannte ich teilweise schon vom letzten Jahr samt ihrem Coach Beppo (nein, er heißt nicht wirklich so, aber wir fanden den Namen einfach am passendsten). Dieses Jahr hat es super geklappt, dass unsere Athleten wirklich viel zum Einsatz kamen und so hatte jeder 3-4 Einzel und noch das ein oder andere Doppel. Bei der Hitze durchaus eine sportliche Herausforderung, aber dafür ist man ja schließlich TCW-ler! Wir schlugen uns sehr gut und konnten schon bald auch die ersten Siege feiern. Im Vordergrund stand aber das bunte Miteinander der verschiedenen Nationen. Das Wetter meinte es gut mit uns und timte das angekündigte Gewitter so, dass die letzen Matches gerade beendet waren, als dann innerhalb einer halben Stunde dermaßen viel Regen vom Himmel kam, dass die komplette Anlage inkl. Parkplatz 20 cm tief unter Wasser stand. Warten war aber keine Alternative und so sind wir dann trotzdem eben barfuß durch das Wasser zurück zum Hotelbus gewatet, weil wir  etwas unter Zeitdruck standen. Etwas ist noch leicht untertrieben, es gab dann nämlich die nächste Herausforderung für unsere TCW-ler: Um wieder rechtzeitig zur Eröffnungsfeier im Stadion zu  sein hatten sie genau 25 Minuten Zeit, um frisch geduscht, umgezogen und perfekt gestylt wieder am Shuttlebus zu sein. Aber auch bei mehreren Jugendlichen in einem Zimmer… das geht! Alle waren pünktlich da, es ist eben doch alles nur eine Frage der Motivation. Die Eröffnungsfeier war wie jedes Jahr ein echtes Highlight des Events. Feierlich wurde jede der 37 teilnehmenden Nationen beim Einmarsch mit der jeweiligen Nationalhymne begrüßt. Es waren viele europäische Länder vertreten, aber auch Sportler mit richtig weiten Anreisewegen, aus den USA und Chile, aus Südafrika und Marokko oder der Mongolei. Insgesamt wurden dieses Jahr 11 Sportarten ausgetragen. Neben Tennis noch Fußball, Basketball, Hockey, Schwimmen, Rugby, Leichtathletik, Floorball, Handball, Bowling und Orientierungslauf (nein, damit ist nicht die Suche nach dem richtigen Shuttlebus gemeint, das ist ein richtige Sportart). Die Teilnehmer waren im Alter von ca. 8-18 Jahren und so gab es ein extrem buntes Bild mit Athleten und Coaches aus aller Welt auf der Tribüne. Die Eröffnungsfeier bot dann mit einigen Showacts und Tanzeinlagen eine richtig gute Mischung und die Stimmung im Stadion war so gut, dass der Moderator es zwischendurch nicht schaffte, die LaOla Welle nach zwei Runden wieder einzubremsen, sie rollte einfach noch weiter…und weiter…und weiter. Einziger kleiner Wermutstropfen war, dass das Feuerwerk dem nachmittäglichen Unwetter zum Opfer gefallen ist und abgesagt werden musste. Dennoch ein beeindruckendes Erlebnis und richtige Gänsehautstimmung kam auch so auf, spätestens als das Stadion dann komplett abgedunkelt wurde und zu einem  Lichtermeer aus Tausenden Handyflashlights, der Eid zu Freundschaft und Fairplay in 5 Sprachen verlesen wurde. „One world – a thousand friends“ ist das offizielle UWG Motto und genau so fühlt es sich auch an.

 

Eindrücke von der Eröffnungsfeier

Beeindruckend war dann auch die Busfahrt zum Hotel, als im Shuttle die Franzosen mit ihrem (nennen wir es mal) Gesang für dermaßen  Lärm gesorgt haben, dass uns noch Stunden später die Ohren gedröhnt haben.

Tag 3: Andi nahm es heute früh etwas zu wörtlich, dass Ausschlafen überbewertet wird und hat seinen Wecker eine Stunde zu früh gestellt. Erst als er um kurz vor 6 vor dem verschlossenen Frühstückssaal stand stellte er fest, dass da irgendwas nicht stimmt. Vielleicht war er als Mitbetreuer aber auch einfach nur unterfordert, da unsere Gruppe wirklich sehr pflegeleicht zu betreuen war. Heute stand Tennis satt auf unserem Tagesplan, von morgens um 9 bis abends um 7.

 

dynamisches Tennis von Lasse und Lea

Inzwischen war es wieder bestes Tenniswetter mit über 30 Grad und so kämpften unsere Sportler nicht nur um die Punkte, sondern auch mit der Hitze. Das sportliche Niveau war gut und so haben wir mal gewonnen, mal verloren, aber vor allem immer mit Spaß alles gegeben. Besonders gefreut habe ich mich, dass der Gruppenzusammenhalt wirklich top war und es haben immer alle, die gerade Pause hatten, bei den anderen zugeschaut, um anzufeuern. Die Matches waren durchweg fair und es gab auch nur wenige Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Jugendlichen unterschiedlicher Nationen, die dann aber auch schnell mithilfe von Zeichensprache und internationalem Sprachkauderwelsch gelöst werden konnten. Vielleicht können sich die Erwachsenen ja hier für die Konfliktherde auf der Welt noch etwas von den Teenagern abschauen. Zwischendurch nutzten wir eine Pause dazu, auch bei anderen Sportarten ein bisschen zuzuschauen und richtig Festival Atmosphäre aufzusaugen. Wir konnten etwas Volleyball, Fußball, Hockey und Basketball sehen. Wobei es zumindest beim Basketball wohl recht große Leistungsunterschiede gab. Zumindest der Zwischenstand bei dem einen Spiel von 42:4 war dann doch relativ eindeutig.

 

Lena und Anna

Mich beeindruckt immer wieder, wie eine ganze Stadt 4 Tage lang komplett zur Sportstadt wird. Dieses Jahr wurde sogar mitten in der City auf einem öffentlichen Platz ein mobiles Basketballfeld errichtet, auf dem Wettkämpfe ausgetragen wurden. Insgesamt knapp 30 Sportstätten wurden genutzt, jede Sporthalle, Schwimmhalle, Rasenplätze etc. überall war das UWG. Bei uns im Hotel waren z.B. auch noch deutsche Schwimmer und amerikanische Basketballer untergebracht, im Shuttlebus waren regelmäßig die ukrainischen Hockeymädchen anzutreffen, es ist wie in einem olympischen Dorf. Wer jetzt meint, dass unsere TCW-Cracks nach so viel Sport gleich ab ins Hotel und zum gemütlichen Teil des Tages übergehen wollten, kennt unsere Energiebündel nicht richtig. Wir hatten schlauerweise die Badesachen gleich morgens mitgenommen und die meisten von uns haben dann noch die Zeit genutzt, noch einmal kurz ins Strandbad zu fahren um dort weiter fleißig am TCW-Triathlon (Tennis, Schwimmen und Wasserschlacht) weiter zu trainieren. Eine willkommene Abkühlung nach einem anstrengenden Tennistag, auch als Betreuer. Und damit noch nicht genug, im Anschluss stand noch die Players Party auf der Agenda, eine gute Gelegenheit, noch die allerletzten Energien loszuwerden und auch internationale Kontakte zu knüpfen. Soweit ich weiß hat es dann auch nur knapp 2 Minuten gedauert bis zu den ersten gemeinsamen Fotowünschen der französischen Jungs mit unseren Mädels, aber mehr wird hier nicht verraten…

Tag 4: Leider schon der letzte Tag bei den UWG. Wieder hieß es früh aufstehen und dann gleich mit dem ganzen Gepäck zum Stadion. Was passiert, wenn man 9 Teenagern sagt, sie sollen sonntagmorgens um 7 Uhr beim Frühstück sein? Sie sind alle um 7 Uhr da! Heute wurden noch die letzten Matches ausgetragen und dann stand die Siegerehrung an. Unser U14 Team mit Lasse, Emanuel, Ina und Lea hatte sich erfolgreich zur Silbermedaille gespielt, nur ein österreichisches Team war stärker, klasse Leistung!

Unser erfolgreiches U14 Team

Auch unsere U12/13 Teams haben sich ganz hervorragend geschlagen, auch wenn es nicht ganz zu den Medaillenplätzen gereicht hat. Unsere Kids Justin, Marvin, Anna und Noah hatten alle ja erst wenig Spielerfahrung nach 1-2 Jahren Mannschaftsspielen im TCW und haben das ganz hervorragend gemeistert gegen die internationale Konkurrenz und wurden von Match zu Match stärker.  Lena hat bei den UWG sogar ihre allerersten ernsthaften Matches gespielt und gleich sogar zweimal gewonnen! Die Goldmedaille und den großen Siegerpokal haben hier die Italiener (verstärkt um eine Brasilianerin) geholt, die ihren Titel vom Vorjahr also erfolgreich verteidigt haben. Dann hieß es auch schon Abschied nehmen von den UWG und ab zum Bahnhof zur Abreise. Auf der Rückfahrt mussten wir dreimal Umsteigen, was der guten Laune im Zug aber keinen Abbruch tat. Natürlich wurden die ganzen Erfahrungen der letzten Tage noch diskutiert und unsere TCW-ler hatten richtig viel Spaß auf der Fahrt. Auch als Betreuer war es noch lustig, besonders als wir unseren Mädels erzählt haben, dass wir das WLAN im Zug auf unsere Seite des Gangs umgebucht hätten und sie sich dann gleich spontan quer über den Gang gelegt haben, um auch mal Empfang zu bekommen J

Lena auf der Suche nach dem WLAN

Mit diesem letzten Highlight des Tages ging die Fahrt dann auch schnell zu Ende und wir waren fast pünktlich gegen 23.15 Uhr wieder in Ravensburg, wo die Eltern Ihre TCW-ler wieder in Empfang nehmen konnten. Bestimmt etwas müde, aber nach vier ereignisreichen Tagen um ganz viele tolle Erfahrungen reicher.

Danke an dieser Stelle an das Orgateam in Österreich für die tolle Veranstaltung, an Andi für die Mitbetreuung unserer TCW-ler, an alle anderen Spieler (inkl. Beppo) für die spannenden und fairen Wettkämpfe, an unsere Sponsoren (Volksbank Weingarten, Stadt Weingarten, E.A. Lang GmbH, Firma Christiani, Firma Philipsen), an die Lehrer, die unseren Teilnehmern problemlos schulfrei gaben,  an die Shuttlebusfahrer, die mit unendlicher Geduld und österreichischer Gelassenheit die Partystimmung im Bus ertrugen und an die Turnierleitung um Maribel und Sebi. Besonderer Dank geht an meine 9 Teilnehmer, ihr wart eine klasse Gruppe und es hat riesig Spaß gemacht mit euch sowie an die Eltern, die mir zutrauen, mich 4 Tage um ihren Nachwuchs zu kümmern.

Euer Jugendwart und Reiseleiter

Billy

Noch mehr Bilder und die Möglichkeit für Kommentare  gibts auf unserer Facebookseite: www.facebook.com/tcweingarten

  
Mitglied werden